Rezension – Die Herren der Grünen Insel

Die Herren der Grünen Insel

Misty Falls - Die Macht der Seelen 4

 

Autorin: Kiera Brennan
Originaltitel: Die Herren der Grünen Insel
Seitenzahl: 959
Verlag: blanvalet
Genre: Historischer Roman
Preis: 19,99€

 

 

Erster Satz

„Ascall war sechs Jahre alt, als er zum ersten Mal tötete.“

Inhalt
Irland im 12. Jahrhundert, das Land ist gespalten. Im Mittelpunkt stehen vier Großfamilien, die um ihre Existenz kämpfen. Die Menschen schaffen es kaum sich unter dem Hochkönig zu vereinen und stets stehen Kämpfe an der Tagesordnung. Der König von Leinster, Diarmait MacMurchada, wird aus seinem Reich vertrieben, hilfesuchend wendet er sich an König Henry II. von England. Dieser schickt mit ihm Normannen in das Land und eine Schlacht, die ganz Irland in Blut tränkt, beginnt.
Können sich die verfeindeten Stämme endlich einen und den gemeinsamen Feind besiegen? Es werden Intrigen und Pläne geschmiedet, Freunde werden verraten und es wird über Leichen gegangen. Jeder verfolgt selbstsüchtig seine Ziele und von jeder einzelnen Entscheidung, die einer der Protagonisten trifft, hängt so viel Weiteres ab.
Der Leser nimmt am Leben vieler Hauptpersonen teil: Zum einen gibt es Ascall von Toora, welcher ein gefürchteter Kriegsherr ist, dann Caitlín, deren Hand Ascall einst einforderte, den Händler Pól, der selbst Intrigen spinnt, um weiterhin seine Ware zu verkaufen, seine Tochter Róisín, die von ihrem eigenen Vater begehrt wird und die Tochter des Königs Diarmait, Aoife.

Schreib-Stil
Der Schreibstil lässt sich gut lesen, allerdings scheut die Autorin nicht, vor einer teilweise doch auch vulgären Ausdrucksweise, zurück. Was die Zeit und den Umgang der seinerzeit wohl herrschte, jedoch sehr anschaulich beschreibt. Es fühlt sich teils an, als wäre man in der damaligen Zeit und schöne Wörter gäbe es nicht. Der Umgangston, wie er damals höchst wahrscheinlich war, kommt sehr gut zur Geltung.

Charaktere
Ascall von Toora: Ascall von Toora: Er ist der gefürchtetste Krieger von ganz Irland. Ihm werden schreckliche Dinge nachgesagt, die ihn noch gefürchteter werden lassen. Als Kind hat er Schreckliches erlebt – wie es in vielen Familien zur damaligen Zeit üblich war. Diese Erlebnisse haben ihn für später geprägt und ihn so werden lassen, wie er ist.
Ich mochte ihn sofort, ab den ersten Zeilen, denn im Prolog wird ein Teil seiner Kindheit dargestellt. Auch wenn er von vielen gefürchtet wird, versucht er doch nur, das für ihn Wichtigste zu beschützen und ist aus diesem Grund so geworden wie er ist.

Róisín: Sie ist die Tochter des Händlers Pól und lebt anfangs in Dublin. Sie hat eine Narbe im Gesicht, ist aber dennoch wunderschön. Sie gleicht ihrer Mutter sehr und wird von ihrem Vater begehrt, was ihr Angst macht. Alles was sie will, ist eigentlich nur, die Welt zu sehen und zu entdecken. Stattdessen sperrt ihr Vater sie in seinem Stadthaus in Dublin ein, da sie auf dem Marktplatz einmal verletzt wurde. Ròisin erlebt in den Jahren viel, ist mal auf sich alleine gestellt, kommt in ein Kloster und muss um ihr Leben fürchten. Sie ist eine Protagonistin, die weiß was sie will, nämlich Freiheit und diese kostet sie, wann immer sie kann, aus.

Cover und Titel
Das Cover hat mich sofort angesprochen, es ist einfach wunderschön. Der Titel „Die Herren der grünen Insel“ passt hervorragend zu dem Roman. Irland ist in viele kleine Provinzen eingeteilt. Es gibt Kleinkönige, Großkönige, Könige der Provinzen und den Hochkönig, der all die anderen unter sich vereint. Aus diesen Gründen, finde ich, ist der Titel sehr passend gewählt.

Fazit
Das Buch hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Am Anfang war es schwierig, bis es mich endlich gefesselt hat, aber als es dann so weit war; habe ich es richtig gerne gelesen.
Was mir allerdings nicht so gefallen hat, oder besser gesagt, worauf ich mit geteilter Meinung blicke ist, dass es so viele Protagonisten gibt und jedes Kapitel von einem anderen handelt. So musste man oft erst drei oder vier Kapitel anderer Protagonisten lesen, bis man endlich wieder zu dem Lieblingsprotagonisten kam. Allerdings hat sich auch häufig ein Protagonist in das Kapitel eines anderen geschlichen und so haben sich die verschiedenen Wege und Leben verbunden und gekreuzt und man hat Geschehnisse aus den Augen einer anderen Person gesehen, nicht immer nur aus der eines Kriegers.
Die Autorin hat die Geschichte Irlands zur damaligen Zeit sehr gut recherchiert, was mir sehr gefallen hat.
Mir war die Story nicht ganz unbekannt, weswegen ich den groben Ablauf schon kannte. Das Buch, das ich damals gelesen habe, handelte aber aus der Sicht von Maurice de Pendergast, einem Waliser, deswegen war die Geschichte aus der Sicht der Iren eine Abwechslung.
Alles in allem hat mir das Buch aber gut gefallen und jeder, der auf Geschichte, vor allem aus den nordischen Ländern, steht, sollte sich dieses Buch einmal näher anschauen.

Würden wir dort gerne leben?
Zur damaligen Zeit hätte ich nicht in Irland leben wollen. Das Land ist nur so von Krieg verpestet und überall ist Mord und Totschlag. Man musste froh sein, wenn man einen Überfall der eigenen Landsleute oder auch der Normannen überlebte. Auch wurden Frauen zur damaligen Zeit oft geschändet, was bestimmt kein Vergnügen war. Der Umgangston war rauh und man musste aufpassen, dass man nicht Teil einer Intrige wurde, oder solch einer zum Opfer fiel.

 

 

4 Blätter

Quelle Zitate – Autorin: Kierra Brennan. Titel: Die Herren der Grünen Insel. Verlag: blanvalet

 

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Vielen Dank an den Verlag für das Rezensionsexemplar!

6 Antworten auf „Rezension – Die Herren der Grünen Insel

  1. Huhu!
    Sehr schön, dass ich die Rezension bzw. den Blog gefunden habe! Ein Buch von Irland zu dieser Zeit habe ich definitiv noch nicht gelesen und es interessiert mich! Ich geh mal weiterschauen, ob ich hier noch den ein oder anderen interessanten historischen Roman finde.
    Einen schönen Abend, Tabea

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  2. Huhu Kim!
    Ich habe das Buch im Juli gelesen und es zeigt das damalige Irland wirklich gut. Bei deiner Rezension habe ich mich sofort wieder ins Buch zurückversetzt gefühlt. Die vielen Perspektivträger fand ich an einigen Stellen auch manchmal etwas anstrengend, aber zumindest wurde dadurch wirklich alles perfekt beleuchtet.
    Liebe Grüße,
    Diana

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    1. Hey Diana! 🙂
      Ja das stimmt durch die verschiedenen Protagonisten hat man das ganze Geschehen immer wieder aus anderen Blickwinkeln und mit anderen Gedankengängen gesehen, das war mal eine Abwechslung 🙂

      Liebe Grüße
      Kim 🙂

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